Online-Videotheken boomen – so sieht die Zukunft von Film und TV aus
Bild: Individuelles Fernsehen wird heute über den Smart TV bereitgestellt.
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Was früher das Theater, ist heute das Fernsehen. Kaum vorstellbar, dass es noch Haushalte gibt, in denen kein TV-Gerät gefunden werden kann. Und in der Tat: 98 Prozent aller Deutschen besitzen eine Flimmerkiste, wie Fernsehgeräte gerne etwas spöttisch bezeichnet werden. Wie Filme und Serien geschaut werden, unterscheidet sich allerdings von Person zu Person extrem. Technische Neuerungen wie das Smart TV wandeln das TV-Erlebnis zu einer neuen Form. Und die alte Videothek von nebenan steht angesichts von Streaming-Portalen vor dem aus, oder?
Videotheken behaupten sich gegen Online-Dienste
Maxdome, Netflix oder Amazon Prime. Heutzutage haben TV-Liebhaber eine große Auswahl an unterschiedlichen Anbietern, wenn es um den Zugang zur medialen Fernsehunterhaltung geht. Das Prinzip hinter den neumodernen Streaming-Diensten ist denkbar einfach: Man registriert sich online beim Anbieter und erhält daraufhin permanent Zugang zur großen Film- und Seriensammlung, die jeder nach Belieben und zu jeder Zeit abrufen kann. Video-on-Demand (VoD) nennt sich dies in neudeutscher Sprache.Auch Pay-TV-Sender wie Sky haben derartige Angebote im Programm. Sowohl bei Sky wie auch bei Maxdome und Co. sind Filme und Serien natürlich nur kostenpflichtig anzusehen. Allerdings überzeugen Streaming-Portale mit günstigen Konditionen, die sich auch aus der mittlerweile starken Konkurrenz ergeben. Attraktiv ist der Video-on-Demand-Markt aber weiterhin. Über 235 Millionen Euro hat die Branche allein 2015 umgesetzt – und das natürlich nur in Deutschland. Kunden der Streaming-Dienste können unterdessen aus zwei unterschiedlichen Bezahlmodellen wählen:
- Einzelabruf: Die beste Option für alle Gelegenheitsgucker, die sich am Wochenende gerne einen Blockbuster ansehen möchten und keine Abonnement-Gebühren zahlen wollen. Der Vorteil: Es muss nur für die Filme und Serien bezahlt werden, die auch tatsächlich angeschaut werden. Zwischen 0,99 Euro und 4,99 Euro kostet das digitale Ausleihen eines Filmes im Durchschnitt. Im Extremfall übersteigen aber bereits nach zwei ausgeliehenen Filmen die Ausleihgebühren die monatlichen Abonnement-Beiträge.
- Flatrate: Hierbei handelt es sich um die beste Option für Film- und Serienjunkies. Monatlich wird eine Grundgebühr bezahlt, daraufhin stehen die meisten Filme und Serien unbegrenzt zum Anschauen bereit. Vor allem für Serienfans sind Flatrates optimal. Allerdings gibt es unterschiedliche Preisstaffelungen. Die einfachsten Online-Zugänge sind bereits ab 10 Euro monatlich verfügbar. Wer allerdings auch neue Serien und Filme sehen möchte und auch auf HD-Qualität Wert legt, wird meist zusätzlich zur Kasse gebeten.
Bild: Stationäre Videotheken bleiben auch in Zukunft vorerst unerlässlich.
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Der Grund: Die Filmauswahl. Die Stiftung Warentest hat 2015 zahlreiche Streaming-Portale bezüglich ihres Film-Portfolios untersucht. Das Ergebnis: Bei den größten Anbietern wie Amazon waren am Stichtag lediglich 22 von 100 ausgewählten Film-Klassikern verfügbar. Bei auserwählten stationären Videotheken waren es teils über 80 filmische Evergreens. Wer also sichergehen möchte, dass er seinen Lieblingsfilm auch wirklich ansehen kann, der muss sich entweder bei mehreren Online- Portalen anmelden oder seine Mitgliedskarte aus der örtlichen Videothek weiterhin gut aufbewahren.
Neuer Unterhaltungsfaktor Smart TV
Erst waren es Smartphones, dann Tablets, nun heißt die neueste multimediale Errungenschaft Smart TV. Intelligentes Fernsehen also, aber was bedeutet dies genau? Prinzipiell meint modernes intelligentes Fernsehen nichts anderes als die Verbindung des TV-Geräts zum World Wide Web. Dass dies aber natürlich weitreichende funktionelle Folgen hat, dürfte klar sein. Trotz der noch recht jungen technischen Errungenschaft wurden allein hierzulande bis 2012 mehr als zehn Millionen Smart TVs verkauft – Tendenz natürlich steigend.Statistik: In Deutschland steigt die Zahl der Smart-TV-Haushalte kontinuierlich an.
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Ein Grund hierfür mag das kostengünstige Angebot an modernen Smart TVs sein. Da Online- Videotheken boomen, werden TV-Neuanschaffungen von Konsumenten fast nur noch in Erwägung gezogen, wenn das neue Gerät imstande ist, sich mit dem Internet zu verbinden, sodass sich der Zugriff auf Online-Videotheken besonders unkompliziert gestaltet. Doch es geht noch mehr: Von vorab installierten Apps bis hin zu Videotelefonaten, der Festplattenintegration für zeitversetztes Fernsehen oder sogar dem Zugriff auf das Heimnetzwerk ist mittlerweile alles denkbar. Der Fernseher wird somit immer mehr zum PC, aus dem linearen TV-Angebot werden individualisierbare TV-Inhalte.
Infografikquelle: dvd-verleih.info
Smart TV - Funktionen und Anwendungen
TV-Modell |
Funktion |
Angebot |
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Herkömmliches Fernsehen
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Lineares TV |
Spielfilme, Nachrichten, Serien, Werbung |
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Smart TV (individualisierbares TV) |
Video on Demand |
Kostenpflichtig |
Amazon Prime, Maxdome, Netflix, Watchever etc. |
Kostenlos |
MyVideo, YouTube, ZDF Mediathek etc. |
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Apps |
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Verwaltung |
Zugriff auf das Heimnetzwerk (Fotos, Videos etc.) |
Smart TVs dienen häufig als Datenspione
Mittlerweile weiß fast jeder um die Gefahr für die Unversehrtheit schützenswerter personenbezogener Daten, wenn er im Internet unterwegs ist und beispielsweise der Nutzung von Cookies zustimmt. Dass nun aber auch Fernsehgeräte persönliche Daten an große Unternehmen senden, das ist noch relativ neu und geschieht zum Leidwesen von Smart-TV-Nutzern oftmals ohne deren Wissen.Um jedoch zu verstehen, weswegen Daten überhaupt an Dritte übertragen werden können, ist ein Blick auf die zugrundeliegende Technik vonnöten. Die meisten deutschen Sendeanbieter nutzen den europäischen Standard „HbbTV“ (Hybrid broadband broadcast TV). Hierüber ist es schlussendlich möglich, zusätzliche Programminhalte freizuschalten, beispielsweise modern präsentierte Videotexte oder Mediatheken.
Auf diese Weise ist es sodann auch möglich, verpasste Sendungen noch nach der Ausstrahlung abzurufen. Dies erfordert jedoch auch die wechselseitige Datenübertragung, wie es grundsätzlich der Fall ist, wenn auf das Internet zugegriffen wird. Einige Anbieter wie die ARD oder das ZDF agieren hierbei durchaus seriös. Doch auch wenn es bislang nicht konkret nachgewiesen werden konnte, stehen vor allem private Sender im Verdacht, mehr Daten als notwendig abzurufen.
Seriöse Sender bieten es ihren Zuschauern zumindest an, der Datenerfassung zu widersprechen, indem auch hier – wie aus dem Internet bekannt – die Speicherung von Cookies abgelehnt werden kann. Dies hat zwar zur Folge, dass individuelle Einstellungen nicht gespeichert werden, dafür können sich Nutzer jedoch sicher sein, dass ihre persönlichen Daten nicht in fremde Hände geraten. Dies wäre dann wirklich smartes Fernsehen.
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